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Wachstumsschmerz: Bis zu einem Drittel der Kinder leidet hin und wieder darunter
iStockphoto/Ruletka
Symbolbild

Wenn einem Kind die Arme oder Beine wehtun, macht es vielleicht einen Wachstumsschub durch. So können Sie als Eltern bei der nächsten Schmerzattacke helfen.

Viele Kinderärzte wissen aus eigener Praxis: Wachstumsschmerzen kommen bei Kindern zwischen 2 und 12 Jahren häufig vor. Bis zu einem Drittel sind betroffen. Bei einzelnen Schüben werden die Knochen bis zu 0,2 Millimeter größer – und das vor allem nachts. Was genau die Schmerzen verursacht, ist noch wenig erforscht. Vermutlich wachsen die Knochen schneller als Knochenhaut, Sehnen und Bänder. Dadurch würden die Weichteile unter Spannung geraten und schmerzen.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass der junge Knochen beim Wachsen ermüdet und deshalb wehtut. Auch Wachstumshormone oder ein niedriger Vitamin-D-Wert im Blut könnten eine Rolle spielen.

Beschwerden bei Ruhe

Kinder beschreiben Wachstumsschmerzen als ziehend, brennend und stechend. Sie treten hauptsächlich an den Schienbeinen, Waden, an der Vorderseite der Oberschenkel und in den Kniekehlen, aber auch in den Armen auf. Typisch ist, dass sie in Ruhe und im Schlaf auftreten, also eher abends oder nachts. Wahrscheinlich kann sich der Knochen dann besser ausdehnen als bei Bewegung tagsüber. Am nächsten Morgen sind die Beschwerden wie ein böser Spuk wieder vorbei und das Kind kann sich normal bewegen.

Die abendlichen Schmerzattacken treten etwa 3 bis 4 Tage hintereinander auf und verschwinden dann wieder für Monate. Für Wachstumsschmerzen gibt es keine diagnostischen Tests, man kann sie nur aus Erfahrung und nach Ausschluss anderer Erkrankungen feststellen.

Wachstum oder Erkrankung?

Wachstumsschmerzen sind zwar unangenehm, aber harmlos. Wenn die Schmerzen auch tagsüber und bei Bewegungen anhalten, von Schwellungen, Gewichtsverlust, Fieber, Müdigkeit, Übelkeit, Nachtschweiß, Morgensteifigkeit oder Hautveränderungen begleitet werden, sollten Sie mit ihrem Kind den Arzt aufsuchen. Er kann andere, mitunter schwere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen, zum Beispiel Rheuma oder Borreliose.

Wärmen oder kühlen

Eine spezielle Therapie gegen Wachstumsschmerzen gibt es nicht. Manchen Kindern hilft jedoch Wärme. Gute Dienste leisten dann die Wärmeflasche, eine Infrarotbestrahlung, Massagen und wärmende Salben. Andere Kinder verspüren eine Linderung eher bei Kälte, zum Beispiel durch Auflegen von Kühlpads. Sind die Schmerzen besonders stark, kann nach Absprache mit dem Kinderarzt auch ein leichtes Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol gegeben werden.

Liebe als Medizin

Kinder brauchen ganz besonders viel Zuneigung, wenn sie Schmerzen haben oder krank sind. Auch wenn es für berufstätige Eltern nicht immer einfach zu organisieren ist: Schmusen, Vorlesen, Trösten und ganz einfach als Mutter oder Vater da sein fördern die Heilung erheblich.

Volker Krüger,

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